Hans Bender

Deutschlands bekanntester Parapsychologe und Spukforscher
Hans Bender (1907–1991) war ein deutscher Psychologe, Universitätsprofessor und der führende Parapsychologe der Nachkriegszeit im deutschsprachigen Raum. Durch spektakuläre Spukfälle wie den von Rosenheim oder Neutraubling wurde er auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Bender kombinierte psychologische Analyse mit dem offenen Interesse an übersinnlichen Phänomenen – stets auf der Suche nach dem wissenschaftlichen Zugang zum Unerklärlichen.
Werdegang und akademischer Hintergrund
Geboren am 5. Februar 1907 in Freiburg im Breisgau, studierte Bender zunächst Jura, bevor er sich der Psychologie, Philosophie und Volkskunde zuwandte. Er promovierte über „Das Problem der Beweisbarkeit telepathischer Vorgänge“ – eine frühe Hinwendung zur Parapsychologie, die damals noch kaum akademisch akzeptiert war.
Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete er 1950 das Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene (IGPP) in Freiburg – eine bis heute aktive Forschungseinrichtung. Hier erforschte er sogenannte PSI-Phänomene wie:
- Telepathie
- Hellsehen
- Psychokinese
- Spukphänomene
- Reinkarnationserfahrungen
- Nahtoderlebnisse
Der Spukforscher – Fall Rosenheim und andere
Berühmt wurde Bender vor allem durch die Untersuchung realer Spukfälle – sogenannte Poltergeistphänomene. Der bekannteste ist der Fall Rosenheim (1967), bei dem es in einer Anwaltskanzlei zu unerklärlichen Telefonstörungen, Leuchtstoffröhren-Explosionen und Möbelbewegungen kam. Bender untersuchte den Fall mit Technikern der Post und Physikern – seine Schlussfolgerung: Das Phänomen sei möglicherweise durch unterdrückte psychische Spannungen (insbesondere einer jungen Angestellten) verursacht worden – in Verbindung mit einem „psychodynamischen Feld“.
Weitere bekannte Fälle:
- Der Spuk von Neutraubling – Spukvorgänge in einem Privathaus (1981)
- Fall Bregenz – Klopfgeräusche und Telekinese in einem Wohnhaus
- Fall Freiburg – Vorausschauende Träume eines Schülers
Benders Stärke war die Verbindung von psychologischer Tiefenanalyse mit einer seriösen Methodik, ohne sich in Sensationslust zu verlieren. Dennoch wurde er oft kritisiert – teils von Skeptikern, teils von Kollegen, die seinen wissenschaftlichen Anspruch infrage stellten.
„Nicht alles ist messbar – aber deshalb nicht weniger real“
Hans Bender war überzeugt: Es gibt eine Wirklichkeit jenseits der messbaren Fakten – eine subjektive, oft schwer greifbare Realität, die dennoch echte Wirkung entfaltet. Seine bekannteste Aussage:
„Nicht das Unerklärliche ist das Problem, sondern das Unhinterfragte.“
Er verstand sich nicht als Guru, sondern als Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Spiritualität. Dabei war er kein blinder Gläubiger – sondern ein kritischer Forscher, der offen war für Unerklärliches, aber nie leichtgläubig urteilte.
Einfluss und Vermächtnis
Hans Bender war als Universitätsprofessor für Psychologie tätig, publizierte zahlreiche Bücher und Artikel und prägte mit dem IGPP eine ganze Generation von Grenzwissenschaftlern. Noch heute ist sein Institut aktiv – mit einer grossen Bibliothek, Archiv und internationalen Forschungsprojekten zu außersinnlicher Wahrnehmung, veränderten Bewusstseinszuständen und kulturellen Deutungen des Übersinnlichen.
Er gilt als Vater der modernen Parapsychologie im deutschsprachigen Raum. Seine Arbeit trug dazu bei, dass Themen wie Telepathie, Jenseitskontakte oder Poltergeister nicht nur in der Esoterik, sondern auch im wissenschaftlich-kritischen Diskurs auftauchten.
Fazit
Hans Bender war ein neugieriger, mutiger und intellektuell anspruchsvoller Forscher, der die Grenzen des Bekannten nicht als Tabu, sondern als Einladung verstand. Er zeigte, dass Wissenschaft nicht aufhören darf, wo das Messbare endet – sondern dort beginnt, wo das Unbekannte Fragen stellt.
Am 7. Mai 1991 verstarb Hans Bender in Freiburg. Doch sein Werk lebt weiter – in den Köpfen all jener, die sich für die unsichtbaren Kräfte hinter der sichtbaren Welt interessieren.