Abbé Mermet

Der Priester, der mit dem Pendel forschte
Abbé Alexis Timothée Mermet (1866–1937) war ein schweizerischer Geistlicher und zugleich einer der bedeutendsten Radiästheten seiner Zeit. Durch seine Arbeit wurde das Fernpendeln (radiästhetische Ortung über Karten und Pläne) international bekannt. Sein Name steht bis heute für Präzision, Disziplin und spirituelle Offenheit in der Praxis der Radiästhesie.
Herkunft und Werdegang
Geboren 1866 in Frankreich, lebte Mermet später im Kanton Waadt in der Schweiz. Er wirkte dort als katholischer Priester, war aber auch ein tief spiritueller Naturbeobachter. In seiner pastoralen Tätigkeit war ihm das Wohlergehen der Menschen ein grosses Anliegen – auch im gesundheitlichen und häuslichen Bereich. Diese Sorge führte ihn zur Radiästhesie, die er in einer Zeit entwickelte, in der sie noch weitgehend belächelt wurde.
Mermet verband seine geistliche Berufung mit einer tiefen Intuition für feinstoffliche Energien und machte das Pendel zu seinem wichtigsten Werkzeug. Seine Forschungen reichten von der Wasserquellensuche über medizinische Fernanalysen bis zur Ortung von verlorenen Objekten.
Meister des Fernpendelns
Eine der grössten Leistungen von Abbé Mermet war die Perfektionierung des Pendelns auf Distanz – auch bekannt als „Radiästhesie über Karte“. Dabei hielt er das Pendel über Landkarten, Stadtpläne oder Gebäudegrundrisse und konnte Wasseradern, geopathische Störzonen oder sogar vermisste Personen orten. Diese Methode wurde von ihm so exakt beschrieben und angewendet, dass sie bis heute in der Geobiologie und Radiästhesie gelehrt wird.
Mermet stellte dabei fest, dass jede Materie – egal ob Wasser, Metall oder Mensch – eine individuelle Strahlung aussendet, die sich radiästhetisch erfassen lässt. Er führte viele Pendelversuche unter kontrollierten Bedingungen durch und arbeitete sogar mit Ärzten zusammen, um pathologische Zustände anhand von Körperproben zu analysieren.
Das Werk „Principes et Pratique de Radiesthésie“
Sein Lebenswerk veröffentlichte er 1935 unter dem Titel „Principes et Pratique de Radiesthésie“ („Grundlagen und Praxis der Radiästhesie“). Das Werk wurde in mehrere Sprachen übersetzt und gilt als eine der wichtigsten Grundlagen-Schriften zur Radiästhesie im 20. Jahrhundert.
Darin beschreibt Mermet detailliert:
- die Handhabung verschiedener Pendelarten
- Grundlagen der Schwingungslehre und Radiationen
- Techniken zur Fernortung (Biolokation)
- praktische Beispiele aus Wasser- und Personensuche
- Hinweise zur mentalen Vorbereitung und spirituellen Ausrichtung
Sein Stil ist analytisch, klar und durchdrungen von tiefem Respekt gegenüber dem Phänomen der „unbekannten Strahlen“. Das Buch enthält viele Fallbeispiele und Experimente, die auch heutige Radiästheten noch nachvollziehen können.
Das Mermet-Pendel
Nach ihm benannt ist das sogenannte Mermet-Pendel – ein Pendel mit kugelförmigem Metallkörper, oft aus Messing oder Kupfer, mit Innenhohlraum. Es kann mit einer kleinen Probe gefüllt werden (z. B. Wasser, Haare, Metallspäne), um die Resonanzfähigkeit des Pendels zu erhöhen. Dieses Pendel gilt als besonders sensitiv und wird noch heute von Profis verwendet.
Spirituelle Haltung und Vermächtnis
Abbé Mermet betrachtete Radiästhesie nie als „okkulte Praxis“, sondern als eine Gabe des Menschen, feinstoffliche Informationen aus der Umwelt wahrzunehmen. Er betonte immer wieder, dass ein reines Herz, ein wacher Geist und spirituelle Verantwortung Grundvoraussetzungen für die seriöse radiästhetische Arbeit seien.
Sein Wirken hatte grossen Einfluss auf nachfolgende Generationen. Viele bekannte Radiästheten – darunter Ernst Hartmann, Manfred Curry und Gustav von Pohl – beziehen sich direkt oder indirekt auf Mermets Forschung. Seine Methoden und ethischen Grundhaltungen sind bis heute Leitlinie für ernsthafte Strahlenfühligkeit und geobiologische Analysen.
Würdigung
Abbé Mermet starb 1937, doch sein geistiges Erbe lebt weiter – in Radiästhesie-Vereinen, Ausbildungszentren, Fachliteratur und im Herzen vieler, die mit Pendel, Rute oder Intuition arbeiten. Er zeigte, dass Radiästhesie mehr ist als Technik: Sie ist eine Verbindung zwischen Mensch, Raum und Schöpfung.