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BEMER-Therapie im Faktencheck – Durchblutung verbessern oder nur teuer?

Die BEMER-Therapie verspricht verbesserte Mikrozirkulation durch elektromagnetische Signale – mit positiven Effekten auf Heilung, Regeneration, Leistungsfähigkeit und Schlaf. Doch was steckt wirklich dahinter? Und wie viel wissenschaftlicher Gehalt ist vorhanden?

1. Was macht die BEMER-Therapie aus?

BEMER steht für Bio-Elektro-Magnetische Energie-Regulation. Die Technologie basiert auf niederfrequenten, pulsierenden elektromagnetischen Feldern (PEMF), die über eine Matte auf den Körper wirken sollen. Ziel ist die Aktivierung der sogenannten Vasomotion, also der rhythmischen Erweiterung und Verengung kleinster Blutgefässe.

2. Wissenschaftlich umstrittene Wirkung

Bis heute fehlen unabhängige, gross angelegte Studien, die die BEMER-Wirkung zweifelsfrei nachweisen. Viele Untersuchungen stammen direkt von der Herstellerfirma oder deren Partnern. Eine Peer-Review-Publikation in einem renommierten Fachjournal steht noch aus.

3. Unklarer Wirkmechanismus

Wie genau das elektromagnetische Signal die Mikrozirkulation beeinflussen soll, bleibt weitgehend offen. In der Biophysik ist kein Modell bekannt, das die behauptete Wirkung konkret erklärt oder bestätigt. Messmethoden wie Laser-Doppler-Flowmetrie wurden kaum unabhängig eingesetzt.

4. Positive Erfahrungsberichte – aber subjektiv

Nutzer berichten von besserem Schlaf, weniger Schmerzen und mehr Energie. Doch ohne Vergleichsgruppe und Placebo-Kontrolle ist der Placeboeffekt nicht auszuschliessen. Eine objektive Bewertung bleibt dadurch schwierig.

5. Hohe Kosten bei ungewisser Wirkung

BEMER-Geräte kosten zwischen CHF 3'000.– und 6'000.–. Inklusive Zubehör und Schulungen ergibt sich eine erhebliche Investition – ohne gesicherte medizinische Wirkung. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist daher kritisch zu betrachten.

  • Kein Rückerstattungsanspruch bei Krankenkassen (ausser evtl. Zusatz)
  • Risiko: Fehlentscheidungen bei ernsten Beschwerden
  • Vermarktung über Emotionen statt Evidenz

6. Was stattdessen sinnvoll sein kann

  1. Bewegung & Kreislauftraining: Spazieren, Wasseranwendungen, Atemübungen
  2. Pflanzliche Mittel: Ginkgo, OPC, Rosskastanie – gut erforscht und kostengünstig
  3. Ganzheitliche Diagnostik: Kombination aus schulmedizinischer und naturheilkundlicher Sicht

Fazit

Die BEMER-Therapie ist eine interessante Technologie mit guter Vermarktung, aber wenig belegter Wirkung. Wer sich für solche Geräte entscheidet, sollte wissen: Der Nutzen ist individuell und nicht wissenschaftlich bewiesen. Es gibt günstigere, fundiertere Wege zur Verbesserung der Mikrozirkulation – ohne vierstellige Investition.

Diese Einschätzung basiert auf öffentlich zugänglichen Informationen und dient der kritischen Aufklärung. Sie ersetzt keine medizinische Beratung.


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